Der Advent und die Weihnachtszeit – eine Zeit voller Brauchtum und Geheimnisse!
Der Tiroler Seniorenbund hat für Sie, für die schönste Zeit im gesamten Jahr, Informationen zu Brauchtum, Religion und allerlei Wissenswertes zusammengestellt. Wir wünschen viel Spaß beim Durchstöbern der Seite und wünschen allen eine gute Zeit!
Der Advent gilt als Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Die liturgische Farbe in den Kirchen ist violett wie in der Fastenzeit. Der Adventkranz mit seinen vier Kerzen und die immergrünen Tannenzweige symbolisieren Leben und Zusammenhalt. An jedem der vier Adventsonntage wird eine weitere Kerze entzündet und es wird damit immer heller und wärmer, als Symbol für Christus, das Licht der Welt.
Am 4. Dezember feiern wir den Gedenktag der Heiligen Barbara. An ihrem Festtag holen wir uns die „Barbarazweige“ ins Haus, welche dann an Weihnachten erblühen sollten. Wählen Sie dabei einen hellen Standort aus. Mit zwei, drei Strohsternen geschmückt, bringen die Zweige eine heimelige Atmosphäre in unsere Stuben oder Wohnungen. Im Advent finden in den Kirchen die sogenannten Rorateämter statt, welche sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit erfreuen. Diese finden normalerweise in den frühen Morgenstunden oder auch abends statt. Sie werden meist stimmungsvoll im Scheine von Kerzen und wenig künstlichem Licht gefeiert. Nicht wegzudenken ist der 6. Dezember, der Festtag des Heiligen Nikolaus. Er war vor dem Christkind der eigentliche Gabenbringer und ist Patron zahlreicher Kirchen in Tirol. Ein Besuch eines Nikolausumzuges ist immer schön und weckt viele Erinnerungen in uns
Ein weiterer schöner Brauch ist die „Herbergsuche“ bzw. das „Frauentragen“, welcher besonders am Land noch gepflegt wird. Dabei wir ein Bild bzw. eine Statue von Maria von Haus zu Haus getragen. Nach der Übergabe und einem kurzen oder längeren Gebet geht es zum gemütlichen Teil mit einer Jause oder Gebäck über. Wichtig sind dabei das Zusammenkommen und das gemeinsame Austauschen untereinander. Der Besuch einer der zahlreichen Krippenausstellungen Land auf, Land ab oder eines Krippenweges lohnt sich ebenfalls und bringt uns alle in vorweihnachtliche Stimmung. Die Weihnachtsbäckerei gehört ebenso zum Advent zum Advent.
Der 24. Dezember – der Heilige Abend – gehört eigentlich noch zum Advent. In vielen Häusern wird heute der Christbaum aufgeputzt und letzte Erledigungen und Besorgungen durchgeführt. Im Radio läuft stimmungsvolle Musik und im Fernsehen kommen besinnliche Sendungen und Dokumentationen. Für viele gehört untertags bzw. bei Einbruch der Dunkelheit ein Besuch am Friedhof dazu, um seine Liebsten zu besuchen und ihnen zu Weihnachten eine Kerze zu entzünden. Für viele ein schmerzlicher, aber wichtiger Gang. Emotionen gehören an diesem Tag dazu, man muss diese nicht verstecken. Feiern Sie den Abend so wie Sie ihn mögen und ohne Zwang und wenn Sie allein sind, feiern und zelebrieren Sie den Abend trotzdem ein wenig. Der Besuch der Christmette oder eines feierlichen Gottesdienstes am Christ- bzw. Stefanitag gehört für viele dazu. Mit dem 24. Dezember beginnen auch die Raunächte an denen Wohnung, Haus und Stall geräuchert werden. Meist wird am Heiligen Abend, am Silvestertag und am Dreikönigstag dieser Brauch vollzogen. Neben dem duftenden Weihrauch kommen in vielen Regionen noch Kräuter dazu, welche am 15. August dem Maria Himmelfahrtstag geweiht wurden. Die weihnachtliche Festzeit dauert dann bis zum Sonntag nach Dreikönig, heuer also bis zum 12. Jänner 2025. Genießen Sie die Zeit vor dem Christbaum und der Weihnachtskrippe, gönnen Sie sich ein gutes Buch oder laden jemand zu einem Kaffee oder einer Jause ein.
Krippenwege in Tirol
Imster Krippenweg: ab 29.12.2024 bis 6.1.2025 (Zentrum)
Nassereither Krippenweg: ab 14.12.2024 bis Ende Jänner 2025 (Zentrum)
Kirppenweg Wildschönau: 24.11.2024 bis 2.2.2025 (Zentrum)
Krippenweg Tumpen: ab 30.11.2024 (Zentrum)
Krippenweg Mutters: ab dem 1. Adventsonntag
Zudem können in dem Schaufenster des Tiroler Seniorenbundes (Adamgasse 9) zwischen dem 1. Adventsonntag und dem 15.1.2025 betrachtet werden. Zudem finden im Advent zahlreiche Krippenausstellungen in ganz Tirol statt.
Christkindlmärkte in Tirol
Der Besuch eines Christkindlmarktes gehört für viele im Advent und Weihnachten dazu. In Tirol gibt es viele schöne und stimmungsvolle Märkte. Hier eine Übersicht der größten Tiroler Märkte:
Christkindlmarkt Hall: 22.11. bis 24.12.2024
Christkindlmarkt Lienz: 22.11. bis 24.12. 2024
Seefelder Weihnachtsmarkt: 29.11. bis 6.1. 2025
Imster Adventmarkt: 22.11. bis 23.11. 2024
Weihnachtsmarkt Kufstein: 22.11. bis 22.11. 2024 (MO u. DI geschlossen)
Christkindlmarkt IBK Altstadt: 15.11. bis 23.11. 2024
Christkindlmarkt IBK Marktplatz: 15.11. bis 23.11. 2024
Christkindlmarkt IBK Theresienstr.: 25.11. bis 6.1. 2025
Der Christkindleinzug – eine Tiroler Besonderheit
Eine besondere Tradition in Tirol, welche aber nur mehr in wenigen Gemeinden gepflegt wird ist der Christkindleinzug. Dabei ziehen Mädchen als Engel und Buben als Hirten verkleidet durch die Straßen und begleiten das Christkind auf einer Kutsche. Eine stimmungsvolle Einstimmung auf Weihnachten. Übersicht von Christkindleinzüge in Tirol:
Innsbrucker Christkindleinzug: 22.12. 2024 – 17:00 Uhr
Bixlegger Christkindleinzug: 21.12. 2024 – 17:00 Uhr
Nassereither Christkindleinzug: 15.12. 2024 – 17:00 Uhr
Imster Christkindleinzug: 21.12. 2024 – 17:30 Uhr
„Anklöpfeln in Tiroler Unterland“
Das Anklöpfeln ist ein im Tiroler Unterinntal gepflegter Brauch, bei dem eine Gruppe von meist männlichen Sängern an den drei Donnerstagen vor Weihnachten (Klöpflnächte) den Häusern der Nachbarschaft einen Besuch abstattet. Die Sänger sind als Hirten verkleidet und werden in die Häuser gebeten. Sie stimmen Lieder an, die die Geburt Jesu Christi verkünden. Häufig werden die Sänger auch von Musiker begleitet.
Das ewige Lied: Stille Nacht, heilige Nacht!
„Es war am 24. Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hilfspriester Herr Josef Mohr bei der neu errichteten Pfarre St. Nicola in Oberndorf dem Organistendienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen samt Chor und für eine Gitarre-Begleitung schreiben zu wollen.“ – so beschrieb Franz Xaver Gruber am 30. Dezember 1854 in der „Authentischen Veranlassung“ die Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Gruber überreichte noch am 24. Dezember 1818 dem musikkundigen Mohr, seine Komposition. Da diesem das Lied gefiel, wurde es im Rahmen der Christmette gesungen. Mohr sang Tenor und übernahm die Begleitung mit der Gitarre, Gruber sang Baß. Das Lied fand bei der Oberndorfer Bevölkerung (hauptsächlich Salzachschiffer und Schiffbauer) „allgemeinen Beifall“.
Wie wir heute wissen, schuf Mohr den Liedtext bereits 1816, als er Hilfspriester in Mariapfarr im Lungau gewesen ist. Das 1995 aufgefundene einzige „Stille Nacht!“-Autograph aus der Hand von Mohr weist den Schriftzug „Text von Joseph Mohr mpia Coadjutor 1816“ auf. Das Autograf entstand vor 1830 und seine Untersuchung legt nahe, dass sich die Datierung „1816“ auf den Zeitpunkt der Abfassung des Textes bezieht. Das Autograf Mohrs enthält weiters die Textzeile „Melodie von Fr: Xav: Gruber“ und brachte damit die endgültige Klärung in Bezug auf die Urheberschaft der Komposition.
Die Entstehung von „Stille Nacht!“ fällt in eine sehr schwere Zeit. Die Napoleonischen Kriege waren zu Ende gegangen und Europa hatte auf dem Wiener Kongress eine Neuordnung erfahren. Im Zuge dieser Ereignisse erfuhr das geistliche Fürstentum Salzburg, das seine Selbständigkeit verloren hatte, seine Säkularisierung. Ein Teil Salzburgs kam 1816 zu Bayern und der größere Teil zu Österreich. Der Uraufführungsort von „Stille Nacht!“, Oberndorf b. Salzburg, wurde von seinem Stadtzentrum in Laufen getrennt (heute Bayern, Bundesrepublik Deutschland), da die Salzach zur Staatsgrenze wurde. Der Fluss bildete durch den Salztransport über Jahrhunderte die Grundlage für den Wohlstand in Laufen/Oberndorf. Schifffahrt, Schiffer, Schiffbauer und damit der ganze Ort gingen unsicheren Zeiten entgegen. In dieser Phase kam Mohr nach Oberndorf und blieb zwischen 1817 und 1819. Sein voriger Dienstort Mariapfarr (1815-1817) hatte unter dem Abzug der bayerischen Besatzungstruppen zu leiden gehabt. Gerade aus diesen Zeitumständen heraus bekommt der Text der vierten Strophe von „Stille Nacht!“ besondere Bedeutung. Diese drückt große Friedenssehnsucht aus.
Alle sechs Strophen des Liedes:
1. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Alles schläft; einsam wacht Nur das traute heilige Paar, Holder Knab im lockigten Haar, Schlafe in himmlischer Ruh! Schlafe in himmlischer Ruh!
2. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Gottes Sohn! O wie lacht Lieb‘ aus deinem göttlichen Mund, Da uns schlägt die rettende Stund‘, Jesus in deiner Geburt! Jesus in deiner Geburt!
3. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht, Aus des Himmels goldenen Höhn, Uns der Gnaden Fülle lässt seh’n, Jesum in Menschengestalt, Jesum in Menschengestalt
4. Stille Nacht! Heilige Nacht! Wo sich heut alle Macht, Väterlicher Liebe ergoss, Und als Bruder huldvoll umschloss, Jesus die Völker der Welt, Jesus die Völker der Welt.
5. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Lange schon uns bedacht, Als der Herr vom Grimme befreit, In der Väter urgrauer Zeit, Aller Welt Schonung verhieß, Aller Welt Schonung verhieß.
6. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht Durch der Engel Alleluja, Tönt es laut bei Ferne und Nah: Jesus der Retter ist da! Jesus der Retter ist da!
Der Dreikönigstag
Am 6. Jänner feiern wir das Hochfest der Erscheinung des Herrn, den Dreikönigstag. Früher galt dieser Tag als eigentlicher Beginn des neuen Jahres. Am Land werden an diesem Tag nochmals Haus und Stall mit Weihrauch und Weihwasser gesegnet. In Tirol gibt es nur zwei Kirchen die den Heiligen Drei Königen geweiht sind. Einmal die Pfarrkirche von Elmen im Lechtal mit einem imposanten Hochaltar der alle zum Staunen bringt. Die zweite Pfarrkirche ist in Nassereith, dort befindet sich am Kirchendach sogar ein Stern als Symbol für die Heiligen Drei Königen. Am Festtag selbst (6.1.2025 um 9:00 Uhr) findet dort sogar eine kleine Prozession nach dem Hochamt statt. Natürlich kernen wir auch alle den Brauch der Sternsinger und in den prächtigen Tiroler Krippen zeihen die Könige ebenfalls ein.
Gottesdienste in der Advent- u. Weihnachtszeit:
Sonntag, 1. Dezember – Erster Adventsonntag:
09:30 Uhr: Katholischer Gottesdienst zum 1. Advent in ORF 2
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst zum 1. Advent in Radio Tirol
Sonntag, 8. Dezember – Hochfest Mariä Empfängnis:
10:00 Uhr: Katholischer Festgottesdienst in Radio Tirol
10:25 Uhr: Katholischer Festgottesdienst in ORF 2
Sonntag, 15. Dezember – Dritter Adventsonntag:
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst zum 3. Advent in ORF 3
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst in Radio Tirol
Sonntag, 22. Dezember – Vierter Adventsonntag:
10:00 Uhr: Katholsicher Gottesdienst zum 4. Advent in ORF 3
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst zum 4. Advent in Radio Tirol
Dienstag, 24. Dezember – Heiliger Abend:
19:00 Uhr: Evangelische Christvesper in ORF 2
23:00 Uhr: Katholische Christmette in ORF 2
23:45 Uhr: Katholische Christmette in Radio Tirol
Mittwoch, 25. Dezember – Hochfest der Geburt des Herrn – Christtag:
10:00 Uhr: Katholisches Weihnachtshochamt in Radio Tirol
10:45 Uhr: Katholisches Weihnachtshochamt in ORF 2
12:00 Uhr: Segen „Urbi et Orbi“ in ORF 2
Donnerstag, 26. Dezember – Heiliger Stephanus:
10:00 Uhr: Evangelischer Weihnachtsgottesdienst in ORF 3
10:00 Uhr: Evangelischer Weihnachtsgottesdienst in Radio Tirol
Sonntag, 29. Dezember – Fest der Heiligen Familie:
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst in ORF 3
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst in Radio Tirol
Mittwoch, 1. Jänner – Hochfest der Gottesmutter Maria
10:00 Uhr: Katholischer Festgottesdienst in Radio Tirol
10:00 Uhr: Katholischer Festgottesdienst in ORF III
Sonntag, 5. Jänner – 2. Sonntag der Weihnachtszeit
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst in ORF III
10:00 Uhr: Katholischer Gottesdienst in Radio Tirol
Montag, 6. Jänner – Hochfest der Erscheinung des Herrn – Dreikönig
10:00 Uhr: Katholischer Festgottesdienst in ORF III
10:00 Uhr: Katholischer Festgottesdienst in Radio Tirol